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Sexualerziehung

Kinder erleben ihre Welt ganzheitlich und mit allen ihren Sinnen. Sie beziehen ihren Körper in die Erfahrung mit ein und lernen daraus. Soziale Kontakte und Gruppenerlebnisse sind wichtig. Sexuelles Ausprobieren wie Rollen- und Doktorspiele sind wichtige Lernerfahrungen.

Wir möchten die körperliche Wahrnehmungsfähigkeit unter Einbeziehung aller Sinne und die Entwicklung eines positiven Körpergefühls fördern. Das Weitergeben von authentischen Informationen über Geschlechtsunterschiede, die geschlechtlichen Körperfunktionen, sowie mit Kindern über Sexualität zu sprechen, ist ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit.

Bezogen auf die Entwicklung kindlicher Sexualität ist uns folgendes wichtig:

  • Wir möchten offen darüber sprechen. Es sollte kein Tabu sein und die Kinder sollen sich jederzeit trauen zu uns zu kommen z.B. bei Fragen und Grenzüberschreitungen.
  • Kinder müssen auch Grenzen kennenlernen und wahren, um sich schützen zu können.
  • Wir möchten die kindliche Neugierde und Unbedarftheit zulassen. Dies beobachten wir mit gewisser Distanz, um bei eventuellen Grenzüberschreitungen eingreifen zu können.
  • Für Tobe-, Rollen- oder Zärtlichkeitsspiele brauchen Kinder Rückzugsmöglichkeiten. Steht ihnen kein Raum zur Verfügung oder eine Kuschelecke, reicht es häufig aus, wenn den Kindern eine ausreichende Anzahl an Tüchern und Decken zur Verfügung steht, mit denen sie sich spontan eine Rückzugsmöglichkeit schaffen können. Hierzu gehört es auch, Spiegel, Verkleidungsutensilien, Arztkoffer, Massagebälle und unterschiedliche Sinnesmaterialien zur Verfügung zu stellen.
  • Die Förderung der Sinne, des positiven Körpergefühls und auch die Stärkung des kindlichen Selbstvertrauens sind ebenfalls zentrale Punkte. Sie sollen zwischen guten und schlechten Gefühlen unterscheiden lernen.

Doktorspiele gehören zur kindlichen Entwicklung dazu, sofern sie der Entdeckung/Wahrnehmung des eigenen Körpers dienen. Aus diesem Grunde werden wir Doktorspiele nicht verbieten, aber das Spiel der Kinder genau beobachten und uns als offene Gesprächspartner anbieten. Die Kinder sollen sich dabei wohlfühlen und niemand soll gedrängt oder zu etwas gezwungen werden. Doktorspiele sind wichtig für das Körpergefühl. Die Erfahrung mit anderen fördert die Beziehungs- und Liebesfähigkeit. Die Kinder brauchen für ihr Spiel einen geschützten Raum, sollen aber nicht gänzlich unbeobachtet sein. Gemeinsam mit den Kindern werden Regeln erarbeitet, die von jedem Kind eingehalten werden müssen.

  • Die Unterhosen bleiben an.
  • Jedes Kind entscheidet selbst, ob und mit wem es Doktor spielen will.
  • Niemand tut einem anderen Kind weh.
  • Kein Kind steckt einem anderen Kind etwas in eine Körperöffnung.
  • Hilfe holen ist kein Petzen.
  • Der Altersabstand zwischen den beteiligten Kindern sollte nicht größer als ein Jahr sein.