Kinderparlament
UN-Kinderrechtskonvention, Artikel 12: Berücksichtigung des Kindeswillens „Kinder müssen bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, nach ihrer Meinung gefragt werden. Kinder dürfen ihre Meinung frei heraus sagen und diese muss dann auch berücksichtigt werden.“
Wir sind nicht nur gesetzlich dazu verpflichtet, Kinder zu beteiligen, sondern erkennen auch den großen Wert für die weitere gesamte Entwicklung. Kinder, die gehört werden und deren Meinung ernst genommen wird, können daraus für ihr ganzes Leben lernen.
Im nächsten Abschnitt sehen sie einige Beispiele zum Thema Partizipation und Demokratie, die wir in unserer Einrichtung umsetzen und die uns sehr wichtig sind :
- Partizipation ist der Schlüssel zu Bildung und Demokratie
- Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumischen (Max Frisch)
- Partizipation heißt, Probleme nicht für Kinder, sondern mit Kindern zu lösen
- Kinder sind oft Experten in eigener Sache
- Partizipation braucht verlässliche Beteiligungsgremien für alle
- Kinder sollen das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob, was und wie viel sie essen möchten
- Die Kinder haben das Recht, über die Regeln in der Kita mitzuentscheiden
- Kinder haben das Recht, sich über die Kita und die Erwachsenen zu beschweren
Dadurch machen wir die Kinder stark. Jedes Kind zählt.
In der konkreten Praxis sehen die Rahmenbedingungen für das Kinderparlament bei uns wie folgt aus:
Am Anfang des Kitajahres – nach dem Ankommen bzw der Kennlernphase von ca. 3-4 Wochen wird das Kinderparlament gewählt. In jeder Gruppe werden von den Kindern zwei Kindervertreter und eine Fachkraft gewählt.
Die Wahlen erfolgen geheim; jede Gruppe benutzt unterschiedliche Hilfsmittel/ Materialen wie z. B. Murmeln, Perlen oder Becher. Fotos von den Kandidaten erleichtern den Kindern einen altersentsprechenden Zugang.
Die Treffen des Kinderparlaments finden einmal im Monat zu einem festgelegten Zeitpunkt, in der Regel in einem Intensivraum der Kita statt. An diesem Treffen nehmen alle Kindervertreter auf freiwilliger Basis gemeinsam mit einer Fachkraft teil. In dieser Runde wird der Wunsch und Beschwerdekasten von den Kindern geöffnet und bearbeitet. Des weiteren bringt die Fachkraft Themen die relevant sind mit in das Treffen ein. Jedes Kind wird zu jedem Thema ernsthaft angehört. Alle Kinder treffen zusammen über geheime oder offene Abstimmungsverfahren unter zu Hilfenahme von Materialien (z.B. Symbolkarten) eine Entscheidung zu dem entsprechenden Thema. Sollte keine Entscheidung zu Stande kommen wird dieses Thema vertagt und in der nächsten Sitzung neu auf die Agenda gesetzt.
Die Treffen des Kinderparlaments werden schriftlich festgehalten und die Ergebnisse/Entscheidungen von den Kindervertretern zudem altersentsprechend in ihre Gruppen weitergegeben. Ein Infoplakat für die Eltern hängt nach jedem Treffen in der Eingangshalle aus und wird sukzessive aktualisiert.